Anderthalb Wochen nach dem scheinbaren Schwanengesang am Woog (0:7-Pleite) wittert der RSV Germania 03 wieder Lunte im Kampf um den Kreisliga A – Klassenerhalt. Im Nachholspiel bei SKG Roßdorf feierte das Team von Manu Meixner durch ein 2:1 am Donnerstagabend den zweiten „Dreier“ hintereinander und benötigt zur Sichtung des rettenden Ufers zunächst einmal kein Fernglas mehr.

 

Im dritten Anlauf klappte es: Nach zwei Matchabsagen konnte die Hängepartie des RSV Germania 03 bei SKG Roßdorf endlich ausgetragen werden. Dieser Umstand blieb allerdings nicht der einzig positive Aspekt während der Dienstreise, denn der Rasensportverein sammelte im vorderen Odenwald drei nicht unbedingt erwartete Big Points ein.

 

Einen gewichtigen Anteil am Coup darf sich sicherlich Florian Meixner ans Revers heften.  Der Ur-Germane und Zwillingsbruder des aktuellen RSV-Coaches bestritt Ende 2012 sein letztes von 76 Erstmannschaftspunktspielen im blau-weißen Trikot, ehe er aus familiären und beruflichen Gründen in die Schweizer Eidgenossenschaft „emigrierte“. Wegen Personalmangels wurde Flo nun für eine Partie von Grasshoppers Zürich ausgeliehen und legte in Roßdorf ein überraschendes Kurzcomeback auf´s Parkett. Sein Idealismus zur alten Heimat plus eine solide bzw. routinierte Defensivperformance waren bahnbrechend, um in Roßdorf das Ertragsoptimum zu entführen.

 

Der früh kassierte Rückstand schockte die Gäste keineswegs. Das gegen Schneppenhausen erworbene Selbstvertrauen machte sich schnell bemerkbar. Frontstürmer Sinan Aykir wurde binnen sieben Minuten zweimal im gegnerischen Sechzehner regelwidrig gestoppt. Der Schiedsrichter bestrafte die ungestümen Hausherrenattacken jeweils mit einem Elfmeter. Hishyar Ibo und wenig später Aykir selbst behielten die Nerven und verwandelten vom Punkt.

 

Im zweiten Durchgang entwickelte sich eine kleine Abwehrschlacht inklusive Happyend. Die Innenverteidigung um Flo Meixner und Ayman Obanaamar stemmte sich vorbildlich gegen die SKG-Ausgleichattacken. Und wenn der Ball doch durchflutschte, war der sichere Rückhalt Tawfik Tammo Atie zwischen den Pfosten zur Stelle. So schaukelten die Germanen auch eine nervenaufreibende zehnminütige Nachspielphase über die Runden, verbuchten den zweiten Saisonsieg in der Fremde und bescherten Zeugwartlegende Siggi Kullick das optimale Geschenk zu seinem 69. Wiegenfest.  

 

Damit trennt den Rasensportverein „nur“ noch die Tordifferenz bzw. der schlechtere direkte Vergleich vom Relegationsplatz Sechzehn.

 

Aufstellung: Tammo Atie, Gora, Al Hadid, F. Meixner, Obanaamar, Kalai, Aldibo, S. Neziraj (46. Sabbagh), Ali Ulusow (50. C. Azevedo), Ibo, S. Aykir

 

Tore: 1:0 Inan 7. 1:1 Ibo 12. FE 1:2 S. Aykir 18. FE

 

Am kommenden Sonntag (26.03.) eint die beiden Germania-Mannschaften mehrere Fakten: Sowohl das Kreisliga A – Team (bei Türk Gücü Darmstadt in Erzhausen) als auch die Kreisliga C – Auswahl (bei Kamerun Darmstadt) müssen beim jeweiligen Tabellendritten ihrer Fußballklasse Farbe bekennen und werden als Außenseiter versuchen, die eminent hohen Auswärtshürden zu überqueren. Außerdem ist hier wie da die Anstoßzeit identisch: 15Uhr.